23. Februar 2023

„Volle Kraft für die Energiewende“

EVO-Vorstandschef Meier: Zukunftsinvestitionen von mehr als 400 Millionen Euro / Klimaneutral bis zum Jahr 2040

OFFENBACH, 17. Februar 2023. Mehr als 400 Millionen Euro wird die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) in den nächsten Jahren in den tiefgreifenden Umbau des Energiesystems in der Region investieren. Das hat der EVO-Vorstandsvorsitzende Dr. Christoph Meier bei der heutigen virtuellen Bilanz-Pressekonferenz vor Journalisten berichtet. Mit den Investitionen sollen die Klimaschutzziele erreicht und zugleich die Versorgungssicherheit nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gesichert werden. „Unsere Mittel fließen vor allem in den Ausbau grüner Fernwärme und in die Erweiterung des Hochspannungsnetzes für Stadt und Kreis Offenbach“ sagte Dr. Meier. „Wir arbeiten mit voller Kraft für die Energiewende.“ Die EVO will, wie berichtet, in dieser Dekade den vollständigen Ausstieg aus der Kohle vollziehen. Das gesamte Unternehmen soll zudem Schritt um Schritt bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden – als erster Energieversorger in Hessen.

Nach Einschätzung des Vorstandschefs hat „der Krieg in der Ukraine deutlich gemacht, wie wichtig die Energiewende wirklich ist“. Der möglichst schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien sei nicht nur wegen des Klimawandels zwingend notwendig. „Wir haben auch erkannt, dass unser Land seinen Wohlstand nur aufrechterhalten kann, wenn wir unabhängiger von Energieimporten werden“, urteilte der EVO-Vorstandschef. „Dazu benötigen wir mehr Windkraft, mehr Photovoltaik und mehr grüne Fernwärme anstelle von Erdgas und Kohle.“

In den nächsten Jahren werde die EVO gewaltige Investitionen tätigen, um die Dekarbonisierung des Unternehmens weiter voranzutreiben, sagte Dr. Meier weiter. Die EVO hat dafür ein ganzes Bündel von Vorhaben geschnürt – so soll für mehr als 150 Millionen Euro das Wärmesystem für Zehntausende von Menschen in Offenbach, Dietzenbach, Heusenstamm und dem Neu-Isenburger Stadtteil Gravenbruch auf eine konsequent nachhaltige Grundlage gestellt werden. „Im Fokus unserer Überlegungen steht dabei die innovative Nutzung von Abwärme.“

Das EVO-Energiewerk soll in den nächsten Jahren weiter optimiert und zum Innovationsstandort für die Dekarbonisierung ausgebaut werden. „Wir werden dort die Auskopplung von Abwärme deutlich erhöhen – ohne eine einzige Tonne Abfall mehr zu verbrennen“, urteilte Dr. Meier und fügte hinzu: „Für uns ist es ein zentrales Thema, wie wir neue, nachhaltige Wärmequellen einbinden können. Das Energiewerk soll in Zukunft Dreh- und Angelpunkt unserer Wärmeversorgung werden.“ Unter anderem sollen Anlagen für die Nutzung des Turbinen-Abdampfs und der Abwärme aus Rauchgasen errichtet und ein Fernwärmespeicher gebaut werden. Geplant ist darüber hinaus der Bau einer sogenannten Power-to-heat-Anlage, mit der Wärme aus elektrischer Energie erzeugt werden kann; zu einem späteren Zeitpunkt soll eine Anlage zur Abscheidung des klimaschädlichen Kohlendioxids (Carbon Capture, Utilisation and Storage) folgen.

Auf dem EVO-Campus will der Versorger als technologischer Vorreiter der Region die Abwärme aus Rechenzentren für die Wärmeerzeugung einsetzen. Auf dem Campus soll Wärme aus dem Main mit Flusswasser-Wärmepumpen erzeugt werden. Darüber hinaus soll ein Kohlekessel zu einem Pellet-Heizwerk umgerüstet werden. „Alle unser Vorhaben dienen dem Klimaschutz und unserer Versorgungsicherheit. Unser Aufsichtsrat hat das dafür notwendige Planungsbudget Anfang November 2022 bewilligt“, berichtete der EVO-Vorstandsvorsitzende.

Das zweite große Projekt zum Erreichen der Klimaneutralität 2040 ist nach Worten des EVO-Technikvorstands Günther Weiß die Erweiterung des 110-kV-Hochspannungsnetzes in Stadt und Kreis Offenbach. „Wir bauen das Netz vorausschauend aus, damit die benötigte Energie auch in Zukunft sicher, zuverlässig und in ausreichender Menge zu den Menschen kommt.

Die Erweiterung ist laut Weiß zwingend notwendig – denn die Energiewende führe zu einer merklich erhöhten Nachfrage nach Strom: Zum Beispiel nehme die Zahl der E-Fahrzeuge rasch zu, zudem könne die Wärmewende mit Wärmepumpen nicht ohne sauberen Ökostrom funktionieren. In den vergangenen 15 Jahren sei zudem die Einwohnerzahl in der Boom-Region Offenbach um rund 45.000 gestiegen – all diese Menschen benötigten Energie. Nicht zuletzt siedelten sich in der wirtschaftsstarken Region weitere Rechenzentren an. Die Erweiterung des Netzes leiste somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur regionalen Energiewende. Insgesamt soll die Leistungsfähigkeit des Hochspannungsnetzes mehr als verdreifacht werden. Dafür investiert die EVO in den nächsten Jahren nach Worten von Weiß mehr als 250 Millionen Euro.

Die Arbeiten für „das Zukunftsnetz“ in der Region haben laut Weiß bereits im Jahr 2021 begonnen. Gegenwärtig werde in Seligenstadt das Umspannwerk ertüchtigt und eine weitere Trasse vom Umspannwerk in Dettingen unter dem Main nach Seligenstadt verlegt. Anfang nächsten Monats beginnen laut Weiß die Arbeiten an der Trasse von Heusenstamm nach Offenbach. Vom Umspannwerk Friedrichsring in Offenbach soll die bestehende Leitung durch eine Leitung mit höherer Übertragungskapazität ersetzt werden. Die Trasse verläuft entlang der Waldstraße bis zur Stadthalle, danach diagonal durch den Stadtwald bis zur Querung der Autobahn 3 – und von dort nach Heusenstamm zum Umspannwerk, berichtete der Technikvorstand.

Dank positiver Sondereffekte habe die EVO die Grundlage für die Finanzierung der genannten Zukunftsprojekte bilden können, wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Meier weiter berichtete. Dazu habe die EVO ihre Geschäftsanteile am Rechenzentrum MAIN DC 1 veräußert und sich unter anderem von ihrer Beteiligung an der Firma „mobiheat“ getrennt – Marktführer in Deutschland für mobile Heizanlagen. Die Beteiligungen zählten ihm zufolge nicht zum Kerngeschäft.

„Die damit verbundenen Verkaufserlöse ermöglichen es uns, rund 57 Millionen Euro in die Rücklagen einzustellen. Das stärkt nennenswert unsere Kapitalbasis“, machte Dr. Meier deutlich. Insgesamt verfügten damit die EVO und ihre Aktionäre nicht nur über ausreichend Know-how, sondern auch über eine gesunde Finanzbasis, um die Herausforderungen eines solchen Umbaus des Energiesystems gut zu bewältigen.

Auf der anderen Seite hätten negative Sondereffekte aufgrund der Energiekrise als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu massiven Belastungen geführt, bestätigte der Vorstandschef. „Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, mussten wir Kohle, Erdgas und Strom zu Höchstpreisen beschaffen und frühzeitig ein zweites Kohlelager bei Stockstadt am Main mieten.“ Um bei einem möglichen Engpass bei der Gasversorgung im Winter gleichwohl handlungsfähig zu bleiben, sei ein großer Aufwand im Gasnetz betrieben worden. Ein tragfähiges Abschaltkonzept mit Unterteilung des Gasnetzes in zahlreiche Sektionen sei gemeinsam mit dem Katastrophenschutz entwickelt worden. „Zum Glück bleibt uns ein Gasmangel in diesem Winter ganz offensichtlich erspart“, sagte Dr. Meier.

Mit dem operativen Geschäftsergebnis des Jahres 2022 zeigte sich der Vorstandschef trotz aller Herausforderungen zufrieden: Der Jahresüberschuss beträgt abzüglich der genannten Einmaleffekte aus den Firmenverkäufen 22,9 Millionen Euro und liegt damit um 2,5 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Die Differenz ergibt sich in erster Linie aus dem EVO-eigenen Pelletwerk – vor allem aus dem erheblich verbesserten Verkauf von Holzpellets.

Die Umsatzerlöse der AG sind aufgrund steigender Preise und des deutlich höheren Materialeinsatzes deutlich gestiegen – auf 327,0 Millionen Euro nach 276,9 Millionen Euro im Vorjahr. Das ist eine Steigerung um 18,1 Prozent. Die Bilanzsumme der AG liegt mit 453,0 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 349,7 Millionen Euro. Die Investitionen haben sich von 23,9 auf 26,2 Millionen Euro (plus 9,6 Prozent) erhöht. Das Eigenkapital steigerte sich vor allem durch die Thesaurierung der Sondererlöse auf 190,1 Millionen Euro nach 132,5 Millionen Euro (plus 43,5 Prozent). Die neue Eigenkapitalquote beträgt 42 Prozent (Vorjahr 34 Prozent). Die Umsatzerlöse der EVO-Gruppe belaufen sich auf 508,0 Millionen Euro, nach 402,9 Millionen Euro im Vorjahr (plus 105,1 Millionen Euro). Das Anlagevermögen bleibt mit 403,9 nahezu unverändert (Vorjahr: 409,4 Millionen Euro). Das Jahresergebnis der EVO-Gruppe vor Steuern (Adjusted Ebit) beläuft sich aufgrund der erwähnten Verkäufe auf 102,2 nach 34,8 Millionen Euro.

Die Aktionäre erhalten für das Geschäftsjahr 2022 eine deutlich höhere Dividende von 1,19 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,00 Euro). Das heißt: Rund 10,7 Millionen Euro fließen jeweils an die beiden Hauptaktionäre der EVO – die MVV Energie AG und die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH. Knapp 700.000 Euro werden an die Anteilseigner aus dem Kreis der Belegschaft ausgeschüttet. Exakt 57 Millionen Euro des Jahresergebnisses von 76,1 Millionen Euro fließen in die Rücklagen und verbleiben im Unternehmen. Die Zahl der Beschäftigten in der EVO-Gruppe beläuft sich auf 694 zum Stichtag 30. September 2022 (minus 111 Beschäftigte). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der „mobiheat“.

Das gute Ergebnis und die Vielfalt der angepackten Großprojekte wertete der EVO-Vorstandschef als Beleg für die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft seines Unternehmens. Er beschrieb die EVO als „Stabilitätsanker für Bürger und Kommunen in stürmischen Zeiten“. Sein Unternehmen leiste einen wesentlichen Beitrag für Wohlstand und nachhaltiges Wachstum in der Region Offenbach. „Wir schreiben schwarze Zahlen – mit grünen Ideen!“

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