23. Februar 2023
Starke Stromtrasse für Heusenstamm
Ertüchtigung des EVO-Hochspannungsnetzes kommt voran / Bürgermeister Ball: Wichtiger Beitrag zur Energiewende
HEUSENSTAMM, 23. Februar 2023. Die Ertüchtigung des Hochspannungsnetzes für Stadt und Kreis Offenbach macht Fortschritte. Anfang März werden die Bauarbeiten für die unterirdische Stromtrasse beginnen, die vom Umspannwerk in Heusenstamm zum Offenbacher Umspannwerk Friedrichsring führt.
Nach Worten des EVO-Technikvorstands Günther Weiß muss zunächst die Baustelle auf dem Parkplatz am Friedhofsweg eingerichtet werden. Dies wird rund eine Woche dauern. Danach beginnen ihm zufolge die eigentlichen Bauarbeiten – zunächst nur am Friedhofsweg. Von dort verläuft die Trasse hinter dem Heusenstammer Schloss vorbei zur Schloßstraße, quert die S-Bahn-Linie und führt schließlich in Richtung Autobahn Frankfurt-Würzburg. Nach der Querung der Autobahn geht es auf dem Offenbacher Stadtgebiet diagonal durch den Stadtwald in Richtung Stadthalle und Waldstraße bis zum Umspannwerk Friedrichsring. Insgesamt ist die Trasse nach Worten von Weiß rund sechs Kilometer lang; die Arbeiten werden in Heusenstamm zwischen sechs und acht Monate dauern. Allein der Bau dieses Teilstücks soll rund 16 Millionen Euro kosten.
Heusenstamms Bürgermeister Steffen Ball kommentierte den Auftakt der Bauarbeiten wie folgt: „Für das Wachstum in unserer Region brauchen wir sauberen Strom und leistungsstarke Leitungen, damit die Energie auch zu uns kommen kann.“ Ball begrüßte es, dass der Ausbau durch die EVO im Wesentlichen entlang der bestehenden Trassen erfolgt: „Das ist gut für uns – und gut für die Umwelt“, urteilte der Bürgermeister. Der Ausbau ist ihm zufolge „ein unverzichtbarer Faktor für unsere Prosperität. Er leistet zugleich einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende in unserer Region“, hob Ball hervor.
Nach Überzeugung des EVO-Technikvorstands Weiß sind Ökonomie und Ökologie beim Ausbau des Hochspannungsnetzes kein Gegensatz. „Ohne die Ertüchtigung wird es keine weitere Integration der E-Mobilität geben“, sagte Weiß. Ein modernes Netz sei nicht zuletzt für die Einspeisung von Energie der vielen dezentralen Photovoltaik-Anlagen ins allgemeine Netz unabdingbar.
Die Eingriffe in die Natur werden ihm zufolge so gering wie möglich ausfallen. „Wir verlegen sämtliche Leitungen in Heusenstamm unterirdisch“, führte Weiß aus. In sensiblen Arealen wie etwa im Bereich des Schlosses werde darüber hinaus das sogenannte Spülbohrverfahren zum Einsatz kommen, wobei die Leitungen sogar mehrere Meter tief im Erdboden verliefen. Um die Belastungen weiter zu reduzieren, werde ein Fachinstitut sämtliche Arbeiten aus ökologischer Sicht begleiten und die EVO entsprechend beraten.
Außer dem Friedhofsweg und der Schloßstraße sind nach EVO-Angaben keine weiteren Straßen in Heusenstamm durch die Bauarbeiten betroffen. „Der Rest der Strecke verläuft durch den Wald“, sagte Weiß. Sämtliche Bauarbeiten seien mit den Behörden besprochen und abgestimmt. Im Zuge der Arbeiten werde eine Teilsperrung der Schlossstraße mit ausgeschilderter Umleitung notwendig werden. Details dazu würden rechtzeitig veröffentlicht.
Den Ausbau des Hochspannungsnetzes bezeichnete Weiß als größtes Projekt der EVO in den kommenden Jahren. Dieses Netz sei das „Rückgrat der Stromversorgung“ in der Region; darüber würden nahezu 500.000 Menschen sowie 34.000 Unternehmen direkt und indirekt mit Energie versorgt. Jede Kommune in Stadt und Kreis Offenbach sei bereits jetzt sicher und zuverlässig über zumindest zwei Leitungen an dieses Netz angebunden.