18. Oktober 2022
GVO erhöht Preise für Erdgas
Drei-Personen-Haushalt zahlt 68 Prozent mehr / Langfristige Einkaufsstrategie wirkt preissenkend
OFFENBACH, 18. Oktober 2022. Auf den Energiemärkten ist es wegen des Kriegs in der Ukraine und des Ausfalls der russischen Erdgaslieferungen zu noch niemals dagewesenen Preissteigerungen gekommen. In der Spitze sind die Preise für Erdgas an den Weltmärkten um mehr als das Zehnfache gestiegen. Die Energiekrise hat auch Folgen für die Kunden der Gasversorgung Offenbach GmbH (GVO): Die Preise steigen zum 1. Dezember 2022 um durchschnittlich 68 Prozent im Vergleich zu Jahresbeginn.
„Die Energiemärkte sind völlig aus den Fugen geraten“, berichtet Cordelia Müller, Geschäftsführerin der GVO. „Wir wissen, dass die Erhöhung sehr schmerzhaft für unsere Kunden ist. Aber dieser Schritt ist unausweichlich.“ Sie verweist auf die exorbitant gestiegenen Beschaffungspreise im Großhandel: Diese seien von rund 30 Euro je Megawattstunde im vergangenen Sommer auf bis zu 360 Euro gestiegen. Dämpfend auf den Preisanstieg habe die langfristige Einkaufspolitik der GVO gewirkt. Dadurch würden Energiemengen über einen längeren Zeitraum hinweg im Voraus erworben. Doch nach mehr als einem Jahr Preisanstieg müsse die GVO die gestiegenen Preise jetzt weitergeben.
Ebenfalls preisdämpfend gewirkt habe die Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent durch die Bundesregierung. Somit zahlen die Kunden im Tarif Classica künftig für eine Kilowattstunde Erdgas 13,73 Cent. Der Grundpreis beträgt künftig 160,50 Euro anstelle 89,88 Euro im Jahr. Die Kosten bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden liegen künftig bei rund 2.900 Euro im Jahr (bisher 1.725 Euro).
Die angekündigten Entlastungen der Verbraucher durch die Bundesregierung aufgrund des „Energiepreisdeckels“ wird die GVO 1:1 in vollem Umfang an die Kunden weitergeben, sobald rechtsverbindliche Beschlüsse des Gesetzgebers vorliegen. Da die Bundesregierung auf die geplante Gasbeschaffungsumlage verzichtet, wird diese nicht zum Bestandteil des Gaspreises. Um höhere Nachzahlungen bei den Gasrechnungen zu vermeiden, wird die GVO die Abschläge auf Basis dieser Preisentwicklung ändern.