21. März 2023
Bäume mit moderner Technik pflegen
Wasserstand und Vitalität der Bäume mittels Sensoren messen / Gemeinsames Projekt „LoRaWAN“ von Stadt, den Stadtwerken und der EVO dient dem Aufbau eines Smart-City-Konzepts
OFFENBACH, 21. März 2023. Ein gemeinsames Pilotprojekt zur Datenerfassung unter dem Namen „LoRaWAN“ haben die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) zusammen mit der Stadt Offenbach initiiert. Dabei dreht sich alles um die Pflege der Bäume. Überwacht wird mittels Sensoren die Vitalität der Bäume auf dem EVO-Gelände an der Offenbacher Andréstraße. Im Mittelpunkt der Datenerfassung steht der Wasserhaushalt der Bäume. „Auf diese Weise lässt sich die Höhe des Pflegebedarfs jedes einzelnen Baums gezielt feststellen, indem Schäden durch Trockenheit aber auch durch Nässe vermieden werden“, sagt EVO-Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Meier. Dadurch könnten die Lebensdauer der Bäume verlängert und zugleich Kosten vermieden werden.
Laut dem EVO-Vorstandsvorsitzenden sind dieser Tage entsprechende Sensoren direkt an den Baumstämmen angebracht worden, ohne jedoch die Rinde zu verletzen. Die gewonnen Daten würden in Echtzeit über das Niedrigenergie-Funknetz „LoRaWAN“ weitergeleitet und in konkrete Handlungsempfehlungen wie einer Bewässerungsmenge umgewandelt.
Die Abkürzung „LoRaWAN“ steht für „Long Range Wide Area Network“. Das vom Land Hessen geförderte Pilotprojekt ist Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke zufolge ein spannendes Puzzlestück auf dem Weg zur Smart City Offenbach. Dabei arbeitet die Stadtverwaltung eng mit den Stadtwerken und der EVO zusammen. „Wir wollen unsere Stadt intelligenter und lebenswerter für die Menschen machen. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir herausfinden, wie sich mit modernster Technik Ressourcen wie in diesem Fall Wasser sparen lassen. Im Rahmen unseres Smart-City-Projekts werden wir künftig noch viele weitere Anwendungen erproben, um festzustellen, wie sie den Menschen am meisten nutzen. Auch sollen die Daten den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht werden.“
Das Projekt steht mit seinen unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten noch am Anfang. Ein gemeinsames Ziel ist, das Funksystem für das gesamte Fernwärme-Netz der EVO zu nutzen. Neben der Erhöhung der Energieeffizienz könnte es somit künftig auch der Fernauslesung der Fernwärmezähler dienen. Doch bis dahin werden die Möglichkeiten des „LoRaWAN“ in einer Reihe unterschiedlicher Projekte getestet. Denn die Fülle der Anwendungen dieser Technik ist enorm: Mit „LoRaWAN“ lassen sich nach Angaben der EVO zum Beispiel auch Pegelstände überwachen und sogar die Beleuchtung von kompletten Straßenzügen kontrollieren. Man kann CO2-Konzentrationen in Räumen messen, Füllstände von Mülleimern überprüfen und auch feststellen, ob Türen oder Fenster von Gebäuden geschlossen sind. Auf dem EVO-Campus befindet sich ein funktionsfähiges „LoRaWAN“-Gateway. Damit werden seit dem vergangenen Frühjahr 2022 die Wasserstände im ehemaligen Heizkraftwerk überprüft. Ebenso wird den Gehalt der Luftfeuchtigkeit und CO2-Konzentration in der EVO-Lehrwerkstatt gemessen.